21. November 2024

Christliche Fundis und Rechtsextremisten kamen keine 200 Meter weit

Erfolgreiche Blockaden

Kölner AfD zusammen mit Nazis der Revolte Rheinland
Der groß angekündigte und von der Kölner CDU und AfD unterstützte „Marsch für das Leben“ geriet am Samstag zum totalen Reinfall. Schon auf dem Heumarkt schafften es über 2500 Gegendemonstrantinnen dicht an die Kundgebung der etwa 1500 Fundamentalistinnen heranzukommen und diese lautstark zu begleiten.
Auf dem Kundgebungsplatz hatten sich neben den christlichen Fundamentalist*innen, zahlreiche Burschenschaftler versammelt. Teilweise erzreaktionär christlich fundamentalistisch und teilweise bekannte Nazis aus rechtsextremen Verbindungen wie der Burschenschaft Germania aus Köln und den Raczeks aus Bonn.
Die Kölner AfD Spitze war mit deren Vorsitzendem Christer Cremer und der ehemalige AfD- Landtagsabgeordneten Iris Dworeck-Danielowski vor Ort. Cremer war die meiste Zeit in Begleitung von Nazis der Revolte Rheinland, wie Simon Thiele (Revolte Rheinland, Burschenschaftler aus Bonn), oder rechtsextremen Burschenschaftlern wie Florian Köhl aus Düren und dem wegen einer antisemitischer Gewalttat zu acht Monaten Haft (auf zwei Jahre Bewährung) verurteilten Nazi Maximilian Hunze von der Kölner Burschenschaft Germania. Mit diesem posierte er am Banner der Christdemokraten für das Leben. Cremer versuchte im weiteren Verlauf permanent die Gegendemonstration zu provozieren.

Florian Köhl, Maximilian Hunze und der Kölner AfD Chef Christer Cremer bei den „Christdemokraten für das Leben“
Mit brauner Hose Simon Thiele von der „Revolte Rheinland“
Cremer und seine Nazitruppe

Erfolgreiche Blockaden
Als die Fundis nach Abschluss ihrer, im Lärm untergegangenen Kundgebung, losmarschieren wollten, gab es erst mal lange Zeit Stillstand. Grund dafür war eine stabile Blockade von einigen Dutzend Gegendemonstrant*innen auf der Augustinerstraße. Nachdem die Polizei sich entschlossen hatte, die Demo deswegen umzuleiten und die Fundis unter dem Maritim Tunnel auf der Pipinstraße an der Blockade vorbeileiten wollte, verlagerte sich diese kurzentschlossen auf diese Strecke und wurde immer größer.
Die Fundis mussten vor der Malzmühle ihre Demo stoppen, weil die Straße hundert Meter weiter blockiert war. Die Polizei, die mit Hundertschaften aus Hamburg vor Ort war, versuchte die Blockade unter minutenlangem Schlagstockeinsatz zu räumen, was ihr aber nicht gelang, da immer mehr Leute dazukamen und die Blockade trotz Angriffen der Polizei stabil blieb.

Kundgebungsplatz besetzt
Den Fundis und Nazis blieb nichts anderes über, als stundenlang auf der Straße zu stehen .wo sie mittlerweile von allen Seiten von Gegendemonstrantinnen umringt waren. Daraufhin wurde die Demo abgeblasen, aber auch der Rückzug der Fundis wurde für sie zum Spießrutenlaufen, da überall kleinere und größere Blockaden standen und mittlerweile auch 200/300 Gegendemonstrantinnen direkt die Bühne für die Abschlusskundgebung auf dem Heumarkt blockierten. Die Polizei knüppelte nach einiger Zeit den Platz vor der Bühne wieder frei und schleuste den letzten Rest der Fundis, deren Infostände mittlerweile etwas verwüstet waren, wieder auf den Platz. Auch eine Demo von queergestellt, die durch die Innenstadt gelaufen war, kam wieder auf dem Heumarkt an. Zu guter Letzt kam es noch zu einer Blockade der Minoritenkirche in der Kölner Innenstadt. Dort sollte ein Abschlussgottesdienst der Fundis stattfinden. Etwa hundert Gegendemonstrantinnen verhinderten das.

Die Pressesprecherin des Bündnisses Pro Choice Köln fasste den Tag zusammen mit:„Man habe sich dem Marsch wirkungsvoll entgegengestellt. Dieser sei ein zentrales Bindeglied zwischen christliche Fundamentalist*innen, Konservativen und der extremen Rechten.“
Auf jeden Fall erreichte die Mischung von feministischen, queeren, linken und antifaschistischen Gruppen eine der erfolgreichsten Blockaden eines rechten Aufmarsches seit Jahren in Köln