24. November 2024

Wie rechte Meinungsmacher, Journalist*innen bedrohen und mundtot machen

Friedemann Diederichs, ein deutscher USA-Korrespondent (Kölnische Rundschau) in den Fußstapfen von Fox News

Der amerikanischen Journalistin Lauren Wolfe wurde im Januar dieses Jahres von der New York Times mitgeteilt, dass sie nicht länger dort arbeiten könne. Die genauen Kündigungsgründe sind zwar unklar, vorausgegangen war dem Ganzen jedoch ein Tweet der Journalistin, in dem sie sich positiv über die Amtseinführung von Joe Biden ausließ. Dieser Tweet in dem sie von Gänsehautgefühlen bei der Amtseinführung sprach, veranlasste die Anhänger des rechten FOX-News Moderators und Trump Anhängers Sean Hannity, die Journalistin übelst sexistisch zu beleidigen und teilweise mit Morddrohungen zu überziehen. Hannity hatte sich vorher über Demokratenfreundliche Journalist*innen beschwert denen es jetzt „zwischen den Beinen kitzele“ und brachte so eine sexistische Bedrohungswelle ins Rollen.

Friedemann Diederichs
Scheinbar begeistert von dieser sexistischen Drohkulisse sprang auch der Deutsche USA-Korrespondent Friedemann Diederichs auf diesen Zug auf und schickte der Journalistin über Wochen hinweg neben rechten QAnon Verschwörungsbildern auch sexistische Beleidigungen über Facebook. Noch am Tag der Vereidigung von Biden als Präsidenten schrieb Diederichs an seine US-Kollegin Sätze wie „Did Ole Joe sniff your hair to give you more chills already, hun? Oder „Hey tingle tingle girl still hot? Einen Monat später folgte „Wazzup beetch?“. Also übelste sexistische Anspielungen und Beleidigungen.

Friedemann Diederichs ist im hiesigen Blätterwald kein unbeschriebenes Blatt ist, sondern er fungiert für zahlreiche renommierte Deutsche Zeitungen als USA-Korrespondent. U.a schreibt (schrieb) er für die Aachener Zeitung, Neue Osnabrücker Zeitung, Tagesspiegel, Nord-West-Zeitung und auch die Kölnische Rundschau.
Deutsche Bekannte der Journalistin boten nach den beleidigenden Mails an, die entsprechenden Zeitungen zu kontaktieren und auf das übergriffige und beleidigende Verhalten ihres Korrespondenten aufmerksam zu machen. Allerdings wurde Lauren Wolf im Zuge dessen von keiner der Zeitungen anschließend kontaktiert.
Für Friedemann Diederichs hatten seine Beleidigungen keine ernsthaften Konsequenzen. Mit einer für übergriffige Männer typischen Entschuldigung, nämlich dem Verweis auf Probleme in der Familie – versuchte er sein Verhalten zu rechtfertigen.

Lauren Wolfe selber schreibt dazu sinngemäß: Sie (die Zeitungen) haben entschieden das es ok sei die Arbeit von einem Mann zu veröffentlichen, der Frauen sexuell belästigt. Diese Entscheidung sei nicht harmlos.
Es erstaunt auch, dass die Chefredakteure! verschiedener Zeitungen sich verwundert zeigten angesichts der Entgleisungen, stehen diese doch nicht im luftleeren Raum. Schon in der Vergangenheit fiel Diederichs durch rechte Meinungsmache, der Verteidigung von rechten Influencern und vor allem heftigen Angriffen gegen in seinen Augen Liberale Kräfte auf.
Besonders auf die Black Lives Matters Bewegung schoss er sich dabei ein.
Erst vor zwei Wochen schrieb er u.a. in der Kölnischen Rundschau einen Artikel, in dem er sich über ein Konzept von antirassistischem Mathematikunterricht in den USA lustig macht und unter lauter Verdrehung „linksliberale Kräfte“ dafür verantwortlich macht, dass demnächst 2+2=5 sei.


Wir meinen, dass nicht nur der 8.März ein passender Termin ist, darauf aufmerksam zu machen, dass Journalistinnen immer wieder sexistischen Bedrohungen auch durch männliche Kollegen ausgesetzt sind, und der zunehmende Rechtsruck dafür eine gefährliche Basis bildet.

Gegen Macker und Rassisten
Fight the Power, fight the System!

Ausführlichere Information dazu bei: