22. November 2024

Karneval der Corona-Schwurbler

Die COVID-Pandemie sei keine Pandemie, schließlich habe sie ja nicht – wie die Pest im Mittelalter – ca 60% der Bevölkerung dahingerafft, … PCR-Test nützten nichts, Masken seien nutzlos, ja geradezu schädlich, weil CO2 eingeatmet wird und in den Nieren verarbeitet werden muss, … und ja, 0911 sei kein terroristischer Anschlag. Christian Drosten sei kein Professor sondern Betrüger, was bewiesen sei und man könne das im Internet nachlesen, … und das, was früher SS und SA waren, sei jetzt die Antifa.

So etwa lassen sich die ermüdend langwierigen Redebeiträge auf der Demo von „Köln ist aktiv“ zusammenfassen. Ca. 50 Schwurbler:innen, Reichsbürger:innen und vereinzelte Neonazis fanden sich auf den Aufruf von „Köln ist aktiv“ und „Klartext2021“ ein.

Nachdem Bianca Paffenholz als Anmelderin aufgrund von SS-Relativierungen und permanenten Verstößen gegen die Hygieneauflagen als Versammlungsleiterin von der Polizei abgelehnt wurde sprang der Esoteriker und Verschwörungsideologe Ottmar Lattorf ein.

Bianca Paffenholz – als Versammlungsleitung nicht geeignet

Anscheinend mangels Redner*innen, musste Lattorf seine, teils oben angeführten wirren Gedanken gleich mehrfach lautstark mitteilen.

Ottmar Lattorf bei seiner Schwurbel- und Verschwörungsrede

Wer nachlesen mag, „Erhellendes“ zu Lattorf, wie auch zu der ebenfalls anwesenden Johanne Liesegang, findet man hier:

Lattorf war nicht der einzige inhaltliche Tiefpunkt auf dieser Veranstaltung. Auch die wenigen weiteren Redner, brauchten den Wettbewerb um Unterkomplexität nicht zu scheuen, waren mit Lattorf also durchaus auf Augenhöhe.

Eindeutiger karnevalistischer Tiefpunkt war sicherlich Johanne Liesegangs „Büttenrede“, die aber zum Glück weitgehend in der Lautstärke des zahlreichen Gegenprotestes unterging. So blieben dem Publikum allzu peinliche Details erspart.

Immerhin mussten die Zuhörer:innen nicht allzu viele musikalische Darbietungen ertragen, auch wenn „Corona ciao“ natürlich nicht fehlen durfte.

Unter den Gästen waren die ein oder anderen rechten Figuren. Anscheinend hatte aber der gemeinsame Aufruf mit Dieter Bartsch (aka „Dieter Germane“, Patriotic Opposition Europe) nicht genug Strahlkraft, so dass die von Bianca Paffenholz immer wieder in ihren Reden herbeigesehnten Hools und Neonazis weitgehend zu Hause blieben.

Teilnehmer:innen bei „Köln ist aktiv“

Der Gegenprotest trotzte erfreulich zahlreich und stabil den Temperaturen, so dass den Coronawichteln letztlich die Karnevalssause auch von dieser Seite vermiest wurde.

Lediglich die Polizei sorgte für eine – unschöne und unnötige – Eskalation, als sie den Gegenprotest brutal abdrängte und mehrere Ingewahrsamnahmen durchführte.

Sie können es einfach nicht lassen. Quelle: Twitter

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Weiberfastnacht hätte so schön sein können ….