21. November 2024

17 Verletzte: Böllerwerfer ist Aktivist des Begleitschutz Köln

Der Böllerwerfer von Köln ist mittlerweile identifiziert. Es handelt sich um Marcel Shaggy Sch., der bei Demonstrationen des „Begleitschutzes Köln“ aktiv war und auch dort schon kontrolliert wurde, u.a. wegen Zeigen des Hitlergrußes. Shaggy war 2017 auch schon bei einem rechten Auflauf am Kölner Ebertplatz dabei. Beim Spiel vom 1.FC Köln gegen Borussia Mönchengladbach am 14.09. war es in der Schlussphase zum Wurf eines Böllers am Rande der Südkurve gekommen. Bei dem Böller handelte es sich um einen Explosiv-Böller, der um einiges stärker als die üblichen Silvesterböller war. Der Böller wurde in eine Gruppe von Ordner/innen, Pressefotograf/innen und FC-Volunteers geworfen. Dabei wurden insgesamt 17 Menschen verletzt, von denen einige im Krankenhaus behandelt werden mussten.

Böllerwerfer aus der rechten Szene

Der Böllerwerfer wurde noch am selben Tag identifiziert. Die Polizei sprach ein paar Tage später davon, dass der Böllerwerfer schon mehrfach verurteilt worden wäre, wegen Drogenbesitz, Widerstand gegen die Staatsgewalt und nach EXPRESS-Infos auch für das Zeigen des Hitlergrußes auf einer Nazidemo, wogegen er Berufung eingelegt hätte.

Dies kann nun nach Recherchen von „Köln gegen Rechts“ bestätigt werden. Der Böllerwerfer ist regelmäßiger Teilnehmer bei den Demonstrationen des „Begleitschutzes Köln“ gewesen.

Begleitschutz Köln

Der Begleitschutz Köln tauchte nach den Ereignissen der Silvesternacht 2015 in Köln auf. Einige seiner Mitglieder wie auch Shaggy waren bei den „Bürgerwehr Altstadtspaziergängen“ Anfang 2016 beteiligt. Bei den Hetzjagden gegen Migranten/innen in der Kölner Innenstadt, war es zu mehreren Verletzten gekommen. 2018 kam es dann im Anschluss an die rechten Aufmärsche in Chemnitz zu zahlreichen Kundgebungen in Köln, die von Dennis Mocha, dem Chef des Begleitschutzes Köln organisiert wurden. Bei den Kundgebungen tauchten neben rechten Hooligans, zahlreiche stadtbekannte Neonazis auf. Mehrmals kam es zu gewalttätigen Übergriffen und auch zu Festnahmen wegen Zeigen des Hitlergrußes.
Später gründete Mocha aus dem Begleitschutz die Gruppe „Internationale Kölsche Mitte“, die ebenso wie der Begleitschutz weiter regelmäßig zu rechten Demonstrationen aufruft. Erst kürzlich wurde beim Begleitschutz und von der „Internationalen Kölschen Mitte“ zu einer Nazidemonstration nach Mönchengladbach mobilisiert, wo neben rechten Hooligans, Mitgliedern der Nazipartei „Die Rechte“, Identitäre und andere Rechtsextremisten demonstrierten. Mochas Truppe fuhr dabei zusammen mit dem Kölner Nazis Jan Fartas, der sich selber offen als „Nationalsozialist“ bezeichnet, nach Mönchengladbach.

Shaggy bei Begleitschutz und mit rechten Hooligans auf dem Ebertplatz

Im November 2017, war es am Kölner Ebertplatz zu Übergriffen von rechten Hooligans auf Migranten gekommen, die sie für Kleindealer hielten. Auch Künstler/innen vom Ebertplatz wurden von ihnen bedroht. Die Polizei schritt mehrmals gegen den gewalttätigen Mob von etwa 40 Personen ein. Laut Polizeibericht wurden mehre von ihnen kontrolliert und zwei von ihnen festgenommen Es kam ebenfalls zum Zeigen des Hitlergrußes aus dem rassistischem Mob. Bei dem Trupp ganz vorne dabei war der (wegen Drogenbesitz verurteilte!) Shaggy.
Ein Foto zeigt ihn dabei mit Bierdose in der Hand auf dem Ebertplatz. Schon Tage vorher hatte er sich über die „kriminellen Nordafrikaner und Araber“ auf dem Ebertplatz in seinem Facebookprofil ereifert.

2018 lief er dann auf den Demos von Dennis Mochas Begleitschutz mit. Mit Mocha, und mehreren bekannten Rechtsextremisten wie Cindy K (ehemals „Köln für den Deutschen Sozialismus“) und Sammy M. (zeigte Hitlergruß auf rechter Demo in Berlin) ist er auf Facebook ebenso befreundet , wie mit weiteren rechten Hooligans aus dem Begleitschutz und dem Umfeld der Kneipe „GrönEck“, wie deren Besitzer Roger Witters, oder dem Organisator der letzten rechten Demo am Hbf. Gordianos N. Unten zwei Fotos von einer Demo der Internationalen Kölschen Mitte am 29.09.2018 auf dem Breslauer Platz. Bei dieser Kundgebung instrumentalisiertem die etwa 70-80 Rechten Lieder der Bläck Fööss und anderer Kölscher Bands für ihre rechte Propaganda. Auch die FC-Hymne von den Höhnern wurde dabei gespielt. Die Bläck Fööss und andere Kölsche Bands distanzierten sich in der Folge von der Verwendung ihrer Lieder bei diesen rechten Kundgebungen. Auch hier war Shaggy mittendrin.

Hitlergruß von Shaggy

Ebenso bei einer Kundgebung am 14.10.2018 am Breslauer Platz. Dort wurden seine Personalien wegen Zeigen des Hitlergrußes von der Polizei aufgenommen.
Wir zitieren aus unserem damaligen Bericht zu der Demo:

„Einen Tag nach der Geiselnahme im Kölner Hauptbahnhof versuchte der „Begleitschutz Köln“ um Dennis Mocha herum, die Opfer auf widerlichste Art und Weise für rechte Propaganda zu instrumentalisieren. Auf der Facebookseite des Begleitschutzes (seit kurzem offz. „Internationale Kölsche Mitte“) tauchten Posts auf, mit der Aufforderung sich zu bewaffnen und Migranten*innen zu ermorden („Alle in einen Sack und ins Meer werfen“). Für den Abend hatten sie zu einer Kundgebung am Hauptbahnhof aufgerufen. Angemeldet hatte das Ganze nach eigenen Aussagen, der schon als KÖGIDA-Anmelder bekannte, Leon Ehrenberg.

Dennis Mochas letztes Aufgebot mit Hitlergruß

Zur der „Kundgebung“ kam allerdings nur Mochas allerletztes Aufgebot.
Neben der sich selbst als „Nationalsozialistin“ bekennenden Cindy K. und dem von einem Großdeutschen Reich träumenden Samy M. kamen lediglich 18 weitere Teilnehmer/innen, wovon der überwiegende Teil mehr oder weniger volltrunken war. Ohne Anlage, Reden oder sonstiges Programm und umzingelt von etwa 100 Gegendemonstranten/innen verzogen sie sich diesmal in Rekordzeit nach nicht einmal einer halben Stunde und ließen sich von der Polizei auf den Weg in ihre Stammkneipe das Grön Eck am Friesenwall begleiten. Bei der Versammlung am Hauptbahnhof zeigte ein Teilnehmer den Hitlergruß. Die Polizei leitete nach Personalienfeststellung ein Strafverfahren gegen den Teilnehmer der Begleitschutzkundgebung ein“

Rechte Doppelmoral des Begleitschutzes Köln
Shaggy ist ein typisches Beispiel für die Zusammensetzung des Begleitschutzes Köln. Mit einer unglaublichen Doppelmoral wird von ihnen gegen „Gewalt“ und vermeintliche Drogendealer demonstriert, oder am besten gleich eine Hetzjagd veranstaltet. Dabei geht es aber ausschließlich gegen Migranten/innen. Selber sind die Mitglieder des Begleitschutzes bis über beide Ohren in gewalttätige Übergriffen verwickelt. Viele sind selber wegen Drogendelikten vorbestraft. Shaggy, der Jagd auf die mutmaßliche Kleindealer am Ebertplatz machen wollte, ist selber wegen Drogenbesitz verurteilt. Mit einer ebensolchen Doppelmoral, behaupten sie immer wieder nichts mit Nazis zu tun zu haben, obwohl in den Facebookforen von Mocha & Co ein gewalttätiger rassistischer Post nach dem anderen gestreut wird, sie zusammen mit Mitgliedern von „Die Rechte“ oder Figuren wie dem „Nationalsozialisten“ Jan Fartas demonstrieren und Hitlergrüße aus ihren Reihen gezeigt werden. Der Böllerwurf mit den zahlreichen Verletzten beim FC-Spiel zeigt erneut das gewalttätige und gefährliche Agieren der rechten Begleitschützer, von denen nicht wenige auch noch Security-Jobs u.a. bei der Kölner Messe haben, oder mit FC-Fanklamotten bei Nazidemonstrationen auftreten. Von diesen rechten Hetzer/innen sollten sich alle, denen Köln am Herzen liegt fernhalten und distanzieren…

Marcel Shaggy Sch. auf Begleitschutzdemos von Dennis Mocha, Anzeige
wegen Hitlergruß