Kurz vor 100-Jahres-Feier – Veranstaltung mit Rechtsextremen bei der Kölner Burschenschaft Alemannia.
Am gestrigen Sonntag hatte der rechte Blogger Klemens Kilic unter konspirativen Vorzeichen zu einer Veranstaltung in Köln Lindenthal eingeladen. Kilic gehört zu einer ganzen Reihe rechtsextremer Blogger/innen und Youtuber/innen, die in den sozialen Medien ihre Hetze zum Besten geben. Die üblichen rechten Themen wie „Klimahysterie“, “Trans-Propaganda an den Schulen“, „Deutscher Schuldkult“, kombiniert mit Beschimpfungen gegen Antifa und Systempolitiker sowie Aufrufe die AfD zu wählen, sind seine Themen.
Zu der Veranstaltung in Köln hatte er einen Schleusungspunkt auf der Dürener Straße veröffentlicht, von wo aus er die Teilnehmer/innen in eine nicht genannte Lokalität führen wollte. Zum Schleusungspunkt kamen denn auch etwa 20 Interessierte, von denen einige hinlänglich aus der Kölner Naziszene bekannt waren.
So kamen mehrere aus dem Umfeld der Identitären und einige Kader der rechtsextremen Gruppe „Widerstand steigt auf“, die in den letzten beiden Jahren so gut wie bei jedem Naziaufmarsch in Köln aufgelaufen waren. U.a. Ulrike Haun, die zahlreiche Kampagnen zusammen mit Identitären Aktivisten/innen durchgeführt hat und bei einigen Aufmärschen des Begleitschutzes Köln beteiligt war. Viele der Anwesenden waren erst vor einigen Wochen bei einer anderen Veranstaltung in Köln mit dem rechtsextremen Kampfsportler Frank Kramer und dem langjährigen NPD-Spitzenfunktionär und Bandidos-Mitglied Sascha Roßmüller anwesend.
Es waren jedoch auch einige, wegen der rechten Versammlung besorgte Anwohner/innen aus Lindenthal erschienen, die dem rechtsextremen Haufen vom Schleusungspunkt zum eigentlichen Veranstaltungsort folgten.
Dieser stellte sich dann als das Verbindungshaus der rechten Burschenschaft Alemannia in der Theresienstraße heraus. Dort lies ein Burschenschaftlicher Hausherr potentielle Gegendemonstranten-Innen auf der Straße von der Polizei mit Platzverweisen belegen.
Burschenschaft Alemannia – Eine Verbindung nach ganz Rechtsaußen in Köln Lindenthal
Diese von der Burschenschaft geheim gehaltene Veranstaltung mit den Nazikadern aus dem Identitären Umfeld reiht sich ein in zahlreiche andere rechte Veranstaltungen und Kontakte/Mitgliedschaften der Burschenschaft Alemannia.
Die Alemannia hat enge Verbindungen zur Kölner AfD. Bis vor kurzem war deren Kölner Fraktionsgeschäftsführer Matthias Büschges, der des Öfteren eine blaue Kornblume, das historische Erkennungszeichen der Faschisten in Österreich, trägt, als Charge (Führungsamt) bei der Alemannia aufgeführt. Aber auch schon Sven Tritschler, der für die AfD im Düsseldorfer Landtag sitzt und jahrelang Bundesvorsitzender der rechtsextremen Jungen Alternative war, war laut Angaben im Periodikums „Der Burschenschafter“ (1/2018) bei der Alemannia Köln aktiv. Schon kurz nach Gründung der AfD fand bei der Kölner Alemannia bereits eine Veranstaltung mit Dr. Quinten, dem damaligen stellvertretenden Sprecher der Kölner AfD statt.
Die Versammlungen, finden in einem Raum mit Bildern aus der Ahnengalerie der schlagenden Burschenschaft statt. Dort saßen nach den zahlreichen AfD-Politikern nun auch die Nazis aus dem Identitären Umfeld.
100-Jahres-Feier im Januar 2020
Im nächsten Jahr feiern zahlreiche Kölner Burschenschaften ihr 100-jähriges Bestehen. So feiert die Burschenschaft Alemannia direkt vier Tage lang vom 16-19. Januar ihren Gründungstag. Auch die noch stärker im rechtsextremen Umfeld angesiedelte Kölner Burschenschaft Germania feiert am 18.Januar. ihren Reichsgründungskommers. Bleibt abzuwarten inwieweit zu diesem Jahrestag die aktuellen Verbindungen zu AfD und anderen rechtsextremen Vereinigungen thematisiert werden.