Über 150 Gegendemonstranten*innen in Brühl. Proteste auch am Kölnberg und in Düren
Mit so großem Protest hatten die Nazis von der Partei „Die Rechte“ zu Beginn ihrer „NRW-Wahlkampftour“ wohl nicht gerechnet. Mittags um 12h starteten sie mit einer Kundgebung in dem Kölner Außenbezirk Meschenich. An der dortigen Hochhaussiedlung Kölnberg formierte sich, obwohl die Kundgebung erst kurz vorher bekannt wurde, spontaner Protest vor allem von Anwohner/innen des migrantisch geprägten Stadtteils.
Die Nazis waren zu Acht, darunter SS-Siggi aus Dortmund. Ihre Kundgebung wurden von Protesten von etwa 70-80 Anwohner*innen begleitet.
Proteste in Brühl
In Brühl stießen sie bei ihrer zweiten Kundgebung um 14h dann auf noch größeren Protest. Dort war seit dem Vortag zu Gegendemonstrationen aufgerufen worden. Über 150 Gegendemonstranten*innen versammelten sich direkt an der Kundgebung der Nazis. Die Polizei war anfangs nur mit wenigen lokalen Kräften vor Ort. Immer wieder provozierten Nazis Gegendemonstranten*innen und es kam zu mehreren Rangeleien. Die Kundgebung der Nazis ging im lautstarken Protest der Brühler*innen unter.
Bei weiteren Auseinandersetzungen versuchten Kundgebungsteilnehmer auf Gegendemonstranten*innen mit Fahnenstangen und Stöcken einzuschlagen. Mindestens ein Nazi handelte sich dabei eine Anzeige wegen versuchter schwerer Körperverletzung ein. Der Rest der Kundgebung wurde dann durch einen engen Ring von Polizeibeamt*innen geschützt.
„Die Rechte“ musste anschließend mit einem herbeigerufen Polizeieinsatzkommando aus der Brühler Innenstadt hinausbegleitet werden.
Auf Twitter jammerten die Nazis, dass ihnen Transparente entwendet wurden, der Stecker ihres Generators rausgezogen wurde und ihre Autos Farbeier abbekamen.
Die beiden weiteren Kundgebungen in Kerpen-Sindorf und Düren wurden dann mit einem Großaufgebot der Polizei begleitet. In Kerpen gab es keinen Gegenprotest.
Proteste in Düren
In Düren fand die Kundgebung der NS-Minipartei, abgeschirmt durch Teile einer Polizeihundertschaft, nahezu unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt. Die Polizei hatte den Kundgebungsplatz abgeriegelt, nachdem auch dort sich lautstarker Protest formierte.