21. November 2024

Für das Recht auf Selbstbestimmung – Gegen klerikale und rechte Fundamentalist:innen

Das Bündnis Pro Choice Köln ruft für den kommenden Samstag, 16.09. zum Protest gegen den sogenannten „Marsch für das Leben“ auf. Das Bündnis aus zahlreichen überregionalen feministischen, antifaschistischen und sonstigen politischen Gruppen wird damit ein Zeichen für das Recht auf Selbstbestimmung aller Frauen und Menschen mit Uterus sowie gegen religiösen Fundamentalismus und rechte Ideologie setzen.
Unsere Demo beginnt mit einer Eröffnungskundgebung auf der Nordseite des Heumarkts. Anschließend laufen wir auf der gleichen Strecke wie die Fundis durch die Kölner Innenstadt, u. A. über den Neumarkt, am Dom vorbei und über die Altstadt zurück zum Abschluss auf dem Heumarkt.
An dem Tag wird es viele weitere Aktionen im Innenstadtbereich geben. So wird bereits ab 10 Uhr ein Infopoint am Bahnhofsvorplatz bestehen. Dort wird der Islamfeind und verurteilte Rechtsextremist Michael Stürzenberger im Windschatten des „Marsches für das Leben“ seine regelmäßig stattfindende Anti-Islam Kundgebung abhalten. Falls ihr früh genug anreist, unterstützt gerne die antifaschistische Gegenkundgebung und holt euch dort die Aktionskarte mit allen Infos ab. Download als pdf hier.

Am Heumarkt wird bereits ab 12 Uhr, vor beginn des Protestes ein weiterer Infopoint aufgebaut sein. Ab 13 Uhr beginnt die Kundgebung. Zeitgleich wird es an der Cäcilienstraße auf Höhe des Titus-Store und „Bei d‘r Tant“ eine Kundgebung von „City of Hope“ und den „Omas gegen Rechts“ direkt an der Demostrecke geben.
Des Weiteren wird die Gruppe „Queergestellt“ gemeinsam mit uns an der Auftaktkundgebung auf dem Heumarkt teilnehmen und aufbrechen sobald die Christen-Fundis loslaufen, um ihnen an mehreren Punkten an der Demoroute Besuche abzustatten. Wir alle wollen am Samstag zeigen, dass solch menschenverachtende Ideologien in Köln keinen Platz bekommen werden.
Mit ihrer als „Gebets- und Trauermarsch“ getarnten Demonstration wollen die „(M)ärsche für das Leben“ insbesondere gegen das Selbstbestimmungsrecht schwangerer Menschen hetzen. Sie propagieren reaktionäre Vorstellungen von Geschlecht, Sexualität und Familienleben: Queere Identitäten werden abgelehnt, Homosexualität und alle Formen des Begehrens abseits der heterosexuellen Zweierbeziehung verachtet. Sex soll ihrer Meinung nach vor allem der Fortpflanzung dienen und nur in der Ehe stattfinden. Abtreibung setzen sie mit Euthanasie gleich.
Auffällig sind daneben die zahllosen Verstrickungen der Veranstalter:innen in kirchlich-fundamentalistische Kreise und die (extreme) Rechte. So haben sie offenbar keine Probleme mit einem Grußwort von Kardinal Woelki, dessen Verstrickung in Missbrauchskomplexe immer offensichtlicher erscheint, einer Zusammenarbeit mit der radikal-christlichen Sekte Opus Dei, der Teilnahme von Politiker:innen der faschistischen AfD oder der Gleichsetzung von Schwangerschaftsabbrüchen mit dem Holocaust. Antifeminismus, Antisemitismus, Nationalismus, Rassismus und Queerphobie sind ständig präsent. Auch die „Christdemokraten für das Leben“ CDL haben ihre Unterstützung bekundet.
Dieses Sammelsurium aus Fundamentalist:innen, Faschist:innen und allen möglichen weiteren erzkonservativen und reaktionären Gruppierungen gilt es zu bekämpfen.

Wir müssen den selbsternannten „Lebensschützern“ den Kampf ansagen und ihn mit jeder notwendigen Härte führen, weil ihre Forderung die Lebensrealität von Frauen und queeren Menschen aggressiv bedroht. Gegen den sogenannten „Marsch für das Leben“ und ihre faschistoide Ideologie!
Für ein Recht auf Selbstbestimmung für alle Frauen und Queers über ihr Leben, die ersatzlose Streichung des § 218, sicheren Zugang zu Schwangerschaftsabbrüchen und den internationalen feministischen Kampf!
Bitte kommt bunt und lasst das kleine Schwarze in der Tasche.