Polizeibeamter der 14.Kölner Hundertschaft als rechter Blogger
In den letzten Monaten macht die rechte WerteUnion, die in der CDU/CSU beheimatet ist, immer wieder von sich Reden.
In der Wertunion gibt es seit Monaten einen stärker werdenden Rechtsruck in Richtung AfD.
Gleichzeitig gewinnt die WerteUnion auch hier in der Kölner CDU immer mehr an Einfluss und Politiker*innen aus Köln und Umland stehen beispielhaft für diese Rechtsentwicklung.
CDU-Bundestagskandidatin Sandra von Möller streitet Kontakte zur WerteUnion ab, geht aber zusammen mit rechtem Blogger und bekennendem WerteUnion-Mitglied auf Wahlkampftour.
Zuletzt machte vor einigen Wochen die Aufstellung der Direktkandidat*innen der CDU zur Bundestagswahl von sich reden. Der bisher für die CDU im Bundestag sitzende Abgeordnete Heribert Hirte wurde, obwohl er bei der letzten Bundestagswahl mit den meisten Erststimmen direkt gewählt wurde, nicht wieder für den Kölner Wahlkreis II (Innenstadt/Rodenkirchen/Lindenthal…) aufgestellt.
Stattdessen wählte eine kleine Delegiertenauswahl Sandra von Möller als Direktkandidatin.
Hirte und einige andere Stimmen aus der CDU führten diese Wahlniederlage u.a. auf seine klare Ablehnung der Politik der WerteUnion zurück. Nach seinen Angaben hatte es dort Absprachen gegeben, die sich auf seine Abwahl bezogen.
Erste Gratulation für die neu aufgestellte CDU-Kandidatin von Möller kamen dann auch direkt aus dem Umfeld der WerteUnion.
Sandra von Möller stritt daraufhin nach wachsender Kritik u.a. auf ihrem Twitterkanal ab, jemals Kontakt zur WerteUnion gehabt zu haben.
Folgt man ihren sozialen Medienkanälen, so lässt sich jedoch schnell herausfinden, dass Sandra von Möller ihren Wahlkampf sehr wohl recht eng mit einem bekennenden Aktivisten der WerteUnion zusammen führt.
Kölner Polizeiführer als rechter Blogger und Mitglied der Werteunion beim Wahlkampf der CDU-Kandidatin
Die Kölner WerteUnion agiert recht verdeckt und hält ihre Treffen äußerst intern ab. Viele Mitglieder geben sich nicht als solche zu erkennen. Einige stehen jedoch schon mehr in der Öffentlichkeit. So z. B. der Polizeibeamte der 14.Kölner Hundertschaft, Kristian Beara.
Beara, stellvertretender Vorsitzender des CDU-Ortsverbandes Rondorf, ist bekennendes Mitglied der WerteUnion. Er wirbt für sie, nennt die WerteUnion gar als Grund für seinen Eintritt in die CDU.
Beara, der Beisitzer im Vorstand der eher im rechten Spektrum angesiedelten Gewerkschaft DPoLG in Köln ist, versucht sich als eine Art rechter Blogger. Unter Bezeichnungen und Parolen wie „Patriot“ und „Freiheit statt Sozialismus“ betreibt er einen Twitterkanal mit über 9000 Follower*innen, eine Facebookseite und sogar einen Auftritt in Clubhouse. Dort postet er täglich zahlreiche Tweets zu den üblichen rechten Themen („Klimaphobie“, „Gendernazis“, „Rassismus-Phobie“, „Haltungsjournalisten“ etc).
Gleichzeitig findet man Bilder von Beara auf den Facebookseiten der CDU-Kandidatin Sandra von Moeller, auf denen er ihr zur Kandidatur gratuliert und in den folgenden Wochen sehr aktiv mit ihr zusammen in den Wahlkampf zieht.
Der Beteuerung von Sandra von Moeller „nie Kontakt zur Werteunion“ gehabt zu haben, klingt auf diesem Hintergrund noch unglaubwürdiger als ein übliches Politiker*in Wahlversprechen.