Wieder zeigt sich Außenwerber Ströer von seiner miesesten Seite. Wie bereits in der Vergangenheit fällt das Kölner Unternehmen – das im Bereich Außenwerbung Marktführer in Deutschland ist – auch diesmal wieder mit der Unterstützung rechter Propaganda unangenehm auf.
Zu berichten ist von einer bundesweiten Hetzkampagne die sich diesmal die Grünen zum Ziel gemacht hat.
Im Auftrag der Conservare Communication GmbH aus Hamburg, deren Geschäftsführer David Bendels auch als Chefredakteur des rechten Schmierblatts „Deutschland Kurier“ fungiert, erscheinen in rund 50 Städten tausende großflächige Plakate mit rechtspopulistischem Müll.
Diese Kampagne wird unter derselben Federführung auch mit einer Webseite und in den sozialen Medien verlängert. Man nimmt also sehr viel Geld in die Hand um seinen braunen Müll unter die Leute zu bringen.
Protagonisten sind hier der der Identitären-Bewegung nahestehende rechtsextreme You-Tuber Hagen Grell und der nach rechtsaußen abgedriftete Matthias Matussek, der auf seinem 65. Geburtstag Vertreter der Identitären Bewegung und sonstige rechte Gesinnungsfreunde zu Gast hatte.
Interessant wird es auch sein, in den kommenden Wochen zu erfahren, wer letzten Endes hinter der Finanzierung dieser Kampagne steckt. Versteckte Wahlkampfhilfe für die AFD durch Finanzmittel z. B. der Schweizer Goal AG oder des Münchner Milliardärs August von Finck und damit verbunden die Umgehung des Parteiengesetzes scheint hier zu einer gelebten Tradition werden.
Auch wenn man sich diesmal auf eine indirekte Unterstützungsform beschränkt um das eigentliche Ziel, die Wahlkampfhilfe für die AfD, zu verschleiern.
Insofern ist auch die Rolle von Ströer von Interesse, hat man im Rahmen der Bundestagswahl 2017 bereits Aufträge der AfD erfüllt, die zumindest unter dem Verdacht standen, aus dubiosen Quellen finanziert worden zu sein.
Es wäre absurd anzunehmen, dass Ströer von dem Hintergrund dieses Auftrages keine Kenntnis habe. Vielmehr scheint vor dem Risiko möglicher negativer Auswirkungen zu anderen Kundenbeziehungen eine inhaltliche Zustimmung zu dieser rechten Hetze seitens der Unternehmensleitung zu bestehen. Man macht halt gerne mit im Geschäft der rechten Hetze und verdient gut daran.
Und bevor die Anteilseigner Dirk Ströer und Udo Müller sich wieder darauf herauszureden versuchen, man habe keine Möglichkeit gehabt diese Kampagne abzulehnen, sei auf die grundsätzliche Vertragsfreiheit privater Unternehmen hingewiesen, die selbstverständlich auch für die werbungtreibende Wirtschaft gilt. Wie bei anderen Medienunternehmen auch, finden sich in den allgemeinen Geschäftsbedingungen von Ströer die üblichen Hinweise auf Ablehnungsvorbehalte gegenüber Auftraggebern.
Diese Kampagne zeigt aber auch die Panik, die in rechtsextremen Kreisen derzeit zu herrschen scheint, haben die Rechten naturgemäß nichts zu bieten außer den Hass ihrer Großväter.
Um eine Demokratie zu zerstören braucht es eben nicht nur Faschisten die das tun wollen, sondern auch willige Steigbügelhalter wie Ströer, die für die die Verbreitung rechter Hetze ermöglichen.
Wir rufen deshalb gemeinsam mit der antifaschistischen Gruppe Köln Alarm für Donnerstag, den 12.8. um 17 Uhr zu einer Kundgebung vor dem Unternehmenssitz von Ströer (Ströer-Allee 1) auf. Zeigen wir denen, dass rechte Propaganda kein akzeptables Geschäftsmodell ist.
https://taz.de/AfD-Freunde-haengen-Grossplakate-auf/!5788278/