Köln Gremberg 1994: 2 Tote Roma nach Brandanschlag auf Flüchtlingsheim. Alle Akten zu dem Fall sind von der Kölner Polizei bereits vernichtet worden.
Die Zeit veröffentlicht dankenswerter Weise eine Dokumentation über die Todesopfer rechter Gewalt in Deutschland seit 1990. Zwei der insgesamt 169, von der Zeit aufgelisteten Todesopfer, stammen aus Köln.
Ein elfjähriges Mädchen und ihre Tante kamen nach einem Brandanschlag auf eine Unterkunft für Roma-Kriegsflüchtlinge in Köln Gremberg nach schwersten Verbrennungen ums Leben. Bis heute ist der Fall, wie auch einige andere Anschläge aus den 90er Jahren in Köln nicht aufgeklärt. Weil die Kölner Staatsanwaltschaft aus unerfindlichen Gründen lediglich wegen schwerer Brandstiftung und nicht wegen Mordes oder Totschlages ermittelte, hat die Polizei vor drei Jahren bereits alle Akten und Asservate vernichtet.
Die Kölner Rechtsanwältin Edith Lunnebach erinnert das stark an die Ermittlungen beim NSU, als auch erstmal Angehörige verdächtigt wurden und bei Ermittlungen zu rechten Hintergründen nicht die einfachsten Ermittlungsschritte unternommen worden. Die Anwältin prüft nun mögliche Schritte für eine Wideraufnahme der Ermittlungen.